ZWISCHENBERICHT  ➥

10030 Logo Universitt Bonn2 

Biodiversität auf Äckern
im Sandmünsterland


Langfristige Rückgänge in der Artenvielfalt und Populationsdichte wurden über die letzten Jahrzehnte für verschiedene Insektengruppen in etlichen Studien weltweit und in verschiedenen Ökosystemen dokumentiert. Für die Gruppe der Laufkäfer (Coleoptera: Carabidae) ist insbesondre auf Ackerflächen derzeit jedoch unklar, ob und falls ja, in welcher Größenordnung eine solche dramatische Abnahme ebenfalls zu verzeichnen ist. Als Komponente der agrarischen Biodiversität spielen Laufkäfer eine wichtige Rolle in Agrarökosystemen, u.a. in der Regulation von Schädlingen. Insofern ist der Schutz dieser Gruppe von besonderer Bedeutung. Im Jahr 1999 wurden im Sandmünsterland sieben Ackerflächen mit unterschiedlicher Bewirtschaftung auf die Artenzusammensetzung der Laufkäfergemeinschaften mittels Bodenfallen untersucht. Im Rahmen der vorliegenden Arbeit wurde die Erfassung im Jahr 2019 mit gleichen Methoden auf vier der vormals untersuchten Flächen wiederholt, um so Änderungen in der Artenzusammensetzung, Aktivitätsdichte und Artenzahl der Laufkäfer zu dokumentieren.

10030 Kreis Steinfurt
Um solche Änderungen in Beziehung zu jährlichen Schwankungen zu setzen, die natürlich, d.h. ohne einen unterliegenden Trend, auftreten, wurde ein weiterer Datensatz zur Analyse herangezogen, welcher Laufkäferfänge mittels Bodenfallen aus den Jahren 1983 und 1986 auf Ackerflächen in Düren umfasst. Die Ergebnisse der Fangdaten zeigen eine deutlich geringere Aktivitätsdichte vieler Carabidenarten in 2019 als in 1999 (9061 gegenüber 23782 Individuen). Unterschiede zwischen den beiden Jahren hinsichtlich der Artenzahl waren jedoch weniger deutlich (69 Arten in 1999 im Vergleich zu 63 Arten in 2019). Von 47 Arten, die auf mindestens drei Äckern auftraten, zeigten 19 einen signifikant negativen Trend zwischen den beiden Jahren. Im Vergleich dazu war in der Benchmarking-Studie aus den 1980ern nur für eine von 19 Carabidenarten ein signifikant negativer Unterschied zwischen den Untersuchungsjahren zu verzeichnen. Damit deuten die Ergebnisse darauf hin, dass der für andere Insektengruppen dokumentierte Rückgang auch für Carabidenzönosen auf Ackerland auftritt. Maßnahmen zu deren Schutz werden daher zunehmend dringlich.

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.