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Langfristige Entwicklung der Biodiversität
auf Äckern im Sandmünsterland

 

Die Wiederholung einer Untersuchung zur Insektenvielfalt in landwirtschaftlich genutzten Flächen im Münsterland zeigt den Insektenschwund über die vergangenen beiden Jahrzehnte auf.


10030 Biodiversitaet Oeko Triticale
Vergleichsuntersuchungen im selben Gebiet und unter identischen Bedingungen sind besonders wertvoll, um ökologische Veränderungen zu analysieren. Allerdings fehlen oft Daten aus der Vergangenheit. Liegen diese aber vor, bietet sich durch Wiederholungsuntersuchungen eine Chance, die Entwicklung der Artenvielfalt präzise zu beschreiben und damit eine Grundlage für Lösungsansätze zu liefern. Das ist auch das Ziel des Projekts „Langfristige Entwicklung der Biodiversität auf Äckern im Sandmünsterland“.

10030 Kreis Steinfurt

Aus einem Ackerbaugebiet im Kreis Steinfurt liegen von sieben Ackerflächen genaue Untersuchungsergebnisse zur Insektenfauna aus dem Jahr 1999 vor. Im Rahmen des Projekts wurden nun im Jahr 2019 die Untersuchung auf vieren dieser Flächen unter exakt gleichen Bedingungen 20 Jahre später wiederholt.

10030 Grafik SandmuensterlandVorläufige Ergebnisse im Vergleich (1999 und 2019)

A Wiese, B Wiese an Beingleisen, C Acker mit Barberfalle, D Barberfalle, E Acker mit Messband, F Feld mit Utensilien, G Arbeit am Feld/Barberfalle

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H Falleninhalt, I Falleninhalt sortieren, J Artbestimmung, K Käfersammlung, L - N Käfersammlung beschriftet

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Die Ergebnisse der Untersuchung an Laubkäfern weisen einen deutlichen Verlust an Artenvielfalt, aber auch an Insektenmasse nach: In den Bodenfallen wurden vor 20 Jahren noch 69 Laufkäferarten mit 23.782 Individuen gefangen, während es im Jahr 2019 nur noch 63 Arten mit 9.061 Individuen waren.

10030 Falle SchemaBarber-Falle
Die Abnahme wurde auf allen vier Probeflächen festgestellt. Der Rückgang war auf konventionell bewirtschafteten Flächen deutlich stärker als auf einer ökologischen. Allerdings waren Individuen- und Artenzahl der Laufkäfer in allen Fällen in 2019 geringer als 1999.

10030 Falle SchemaClivina fossor – Loricera pilicornis – Pterostichus longicollis

Durch den direkten Vergleich mit der Biodiversitätssituation von vor 20 Jahren auf den exakt gleichen Flächen können den Landwirten hochrelevante und für ihren Betrieb spezifische Daten zur Verfügung gestellt werden. Dies kann eine besondere Motivation darstellen, auf diesen Flächen (und darüber hinaus) insektenfreundliche Maßnahmen einzuleiten. Die Untersuchung soll auch einen Beitrag dazu leisten, die Konsequenzen und Mechanismen des langfristigen Rückgangs von Insekten und Wildpflanzen in der Agrarlandschaft zu bewerten, unter anderem mit Blick auf ihre Bedeutung als Nahrungsgrundlage für Vögel. Damit leistet das Projekt einen Beitrag zum Biodiversitätsschutz, über die Untersuchungsregion hinaus.

 

 

 

links 10040

Poster: Evidenz für Artensterben?

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