Durch Vermittlung
des Gebietsreferenten Prof. Willfried Janssen
finanzierte die Stöckmann-Stiftung
eine vollständige Brutvogelerfassung
im Stiftungsland Winderatter See.
Brutvogelerfassung am Winderatter See 2014
(Kreis Schleswig-Flensburg)
Solche Brutvogelerfassungen erfolgen methodisch als Revierkartierung: Jedes Vogelvorkommen wird in der Brutzeit auf einer Tageskarte festgehalten. Nach 9 Begehungen zwischen dem 20.03. und 16.07.2014 des gesamten Gebietes wurden aus den Tageskarten Revierkarten für jede Art erstellt. Ein Revier wird angenommen, wenn konkrete Bruthin- oder Nachweise vorliegen oder Vögel mehrfach an derselben Stelle festgestellt worden sind.
Die Erfassung 2014 erbrachte Brutzeitvorkommen von 68 Vogelarten mit knapp 650 Revierpaaren, vor allem Singvögel der halboffenen Landschaft, der Röhrichte, sowie der Laubwälder. Herausragend und überregional bedeutsam sind die Bestände des Neuntöters (14 Reviere) des Sprossers (18 Reviere) und des Baumpiepers (24 Reviere). Lokale Besonderheiten stellen 5 Reviere Blaukehlchen dar sowie die Vorkommen von Rohrsängern und Schwirlen und Rohrammern. Besonders wertvoll sind die Verlandungszonen mit Röhrichten und Bruchweiden sowie die ausgedehnten sonnigen halboffenen Weideflächen. Die dort eingestreuten Kleingewässer sind nicht nur für Amphibien, sondern auch für Wasservögel wie Zwergtaucher, Reiherente und Blässhuhn wertvolle Fortpflanzungsstätten.
Die Entwicklung der halboffenen Weidelandschaft mit Gebüschkomplexen bewirkt eine erhebliche Steigerung der Vogelsiedlungsdichte und zeigt deutlich, ab welchem Bebuschungsgrad sich die verschiedenen Waldvogelarten einfinden: Erstmals wurden die Waldvogelarten Singdrossel (6 Reviere) und Buchfink (9 Reviere) in diesem Lebensraumtyp dokumentiert.
Gegenüber der ersten Erfassung im Kerngebiet 2004 hat der Brutvogelbestand auf derselben Fläche von 151 auf 234 Reviere zugenommen.
Aus dem Ergebnis dieser Erfassung wurde eine neue Infotafel erstellt.
Bernd Koop, Büro für Feldornithologie, Plön